Aktien: Defensive Werte im Abschwung
Anleger, die im Zuge der amerikanischen Finanz- und Hypothekenkrise mit einem länger andauernden Abschwung der Wirtschaft rechnen, sollten sich dementsprechend wappnen und ihre Aktienbestände überprüfen. In rezessiven Zeiten empfiehlt sich die Übergewichtung defensiver Werte, die wenig abhängig von der konjunkturellen Entwicklung sind und darüber hinaus ein stabiles Ertragsprofil aufweisen.
Eine ganz wesentliche Rolle kommt bei Umschichtungen unter dem Blickwinkel einer abflauenden Konjunktur den Versorgern zu. Strom und Gas werden immer gebraucht. Daher kann der Einstieg in derlei Werte auch im späten Wirtschaftszyklus erfolgen. Beachtung verdienen insbesondere Aktien, die durch eine konstante Gewinnsteigerung sowie eine hohe Dividendenrendite glänzen. Gegessen wird immer, auch in der Rezession. Darum gehören neben Versorgern auch Unternehmen in ein defensives Depot, deren Geschäft die Produktion von Nahrungsmitteln ist. Diese verzeichnen bei einer guten Geschäftsführung konstante Zuwächse bei Umsatz und Gewinn und sind wenig anfällig für Schwankungen der Wirtschaftsleistung. Dazu bieten sie einen teilweisen Schutz vor Inflation, weil sie höhere Rohstoffpreise an den Konsumenten weiterreichen können. Die dritte Säule eines konservativen Aktiendepots können Aktien des medizinischen Bereichs bilden, also Pharmawerte, Hersteller von medizinischen Technologien etc. Diese sind ebenfalls weitgehend abgekoppelt von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.
Defensive Depots bieten dem Anleger den Vorteil, auch in schlechten Zeiten gute Aktien im Depot zu haben. Es sei an dieser Stelle allerdings ausdrücklich vor zu hohen Erwartungen hinsichtlich der Kursentwicklung gewarnt. In Zeiten fallender Notierungen am Gesamtmarkt schaffen es nur sehr wenige Aktien, überdurchschnittlich hohe Zuwächse zu verzeichnen. Das gilt auch für die Aktien von Versorgern, Nahrungsmittelherstellern und der Pharmaindustrie. Insbesondere bei einem stark unter Druck stehendem Aktienmarkt ist meist zu beobachten, dass selbst defensive Werte in die roten Zahlen rutschen. Wer also ganz besonders pessimistisch in Bezug auf die künftige Marktentwicklung ist, tauscht nicht die Aktien, sondern das Asset.
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