Auslandsanleihe als renditestarke Geldanlage geeignet?
Wenn es um die Wahl der passenden Geldanlage geht, dann sollten Verbraucher sich heutzutage nicht nur auf den Bank- oder Anlageberater verlassen, sondern die Grundlagen im Anlagebereich auch selbst kennen. Dazu gehört auch, dass die Eigenschaften der gängigsten Anlageprodukte bekannt sein sollten. Ein Beratungsgespräch sollte eigentlich idealerweise stets so verlaufen, dass der Anlageberater anhand von Fragen und den Antworten des Kunden herausfindet, welche Anlageprodukte am besten geeignet sind.
Leider passiert das nicht immer auf diese Weise, sodass es sicherlich von Vorteil ist selbst beurteilen zu können, ob das vorgeschlagene Produkt zu den eigenen Bedürfnissen passt. Wie sieht es zum Beispiel aus, wenn der Bankberater eine Auslandsanleihe vorschlägt? Die wenigsten Anleger wüssten dann wahrscheinlich, ob die Auslandsanleihe das verspricht, was sie sich von ihrer Geldanlage erwarten. Um festzustellen, ob die Auslandsanleihe die passende Anlageform ist bzw. für welchen Anlegertyp Auslandsanleihen generell geeignet sind, müssen die Eigenschaften dieser Geldanlage bekannt sein. Zu den vier wichtigsten zu beurteilenden Eigenschaften zählen die Sicherheit bzw. die Risiken der jeweiligen Geldanlage, die Rendite, die Verfügbarkeit und die Flexibilität. Zur Sicherheit bzw. zu den Risiken der Auslandsanleihe ist zu sagen, dass diese vorrangig von der Art der Anleihe und vom Emittenten abhängig sind. So unterscheidet man zum Beispiel Auslandsanleihen in Fremdwährungsanleihen, die zusätzlich dann ein Währungsrisiko beinhalten, und Anleihen mit „einheimischer“ Währung. Was den Emittent angeht, so spielt hier die Bonität die Hauptrolle.
So gibt es Auslandsanleihen mit einem geringen Emittentenrisiko genauso gut wie Anleihen, die aufgrund der schlechten Bonität des Emittenten ein hohes Emittentenrisiko haben. Genauso unterschiedlich wie das Anlagerisiko bei den verschiedenen Auslandsanleihen ist, genauso unterschiedlich ist auch die Rendite, mit welcher der Anleger rechnen kann. Die Rendite setzt sich bei Auslandsanleihen aus dem verbrieften Zinssatz und dem Kurs der Anleihe zusammen, falls der Anleger die Auslandsanleihe vor ihrer Fälligkeit verkaufen möchte. Handelt es sich um eine Fremdwährungsanleihe, kann zudem noch ein möglicher Währungsgewinn zur Gesamtrendite beitragen. Was die Verfügbarkeit betrifft, so werden die meisten Auslandsanleihen an der Börse gehandelt. Das hat zur Folge, dass meistens eine jederzeitige Verfügbarkeit besteht, falls sich am Markt ein passender Käufer findet. All diese zuvor genannten Punkte zeigen, dass bei den Auslandsanleihen sehr genau hingeschaut werden muss, um welche Anleihe es sich handelt, also wer der Emittent ist und wie die Strukturen des Wertpapiers als solche sind. Nur unter Berücksichtigung dieser Fakten ist zu entscheiden, für wen die Auslandsanleihe als Geldanlage geeignet ist.
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