Bei der Fondsauswahl nicht mit der Masse marschieren
Anleger neigen dazu, bei der Auswahl der Fonds, in die sie ihr Vermögen investieren, den Fokus zu sehr auf Produkte zu legen, die stark beworben werden. So sind immer wieder deutlich ansteigende Mittelzuflüsse bei den Gesellschaften zu verzeichnen, die ihren Fonds besonders aggressiv vertreiben und zum Beispiel als "Fonds des Monats" bei verschiedenen Vertriebspartnern anpreisen lassen.
Die Investition in derart auf das Massengeschäft konzentrierte Anlagevehikel ist auf der einen Seite bequem, weil durch die Vertriebsbemühungen von Banken und Beratern scheinbar nur ein sehr geringer Informationsaufwand von Nöten ist. Diese Annahme kann sich aber als folgenschwerer Trugschluss erweisen. Viele Fonds nämlich büßen mit einem wachsenden Volumen massiv an Rendite ein. Insbesondere bei recht komplexen Strategien ist dies der Fall. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Während ein guter Manager mit relativ kleinen Summen noch Marktnischen aufspüren und besetzen kann und dabei keinerlei Einfluss auf die Marktentwicklung fokussierter Papiere nimmt, wird es mit großen Vermögen immer schwieriger, eine Überrendite zu erzielen. Anleger sind daher gut beraten, nicht ohne weitere kritische Prüfung auf die Empfehlung ihrer Berater zu vertrauen. Vielmehr ist für den langfristigen Erfolg eine konsequente Recherche nach den besten Produkten für das eigene Anlageprofil notwendig. Dies mag angesichts der Vielzahl an in der Bundesrepublik zugelassenen Investmentfonds (derzeit annähernd 8000 an der Zahl) mühsam erscheinen. Mit den richtigen Werkzeugen aber ist die Identifizierung geeigneter Produkte kein Problem.
Wenn der Investor sich über die von ihm präferierte Anlageklasse und das Segment im Klaren ist (zum Beispiel Aktienfonds mit dem Thema BRIC), muss lediglich nach bestimmten Qualitätskriterien gesucht werden. So sollte zum einen das Verhältnis von Risiko und Ertrag relativ zu vergleichbaren Produkten gut sein. Zum anderen sollte das Fondsmanagement von exzellenter Qualität sein. Sind diese Kriterien erfüllt, kann ein Blick auf die Kosten in Form von Ausgabeaufschlag sowie den laufenden Verwaltungsgebühren erfordern. Wer hier besonders viel Sparen möchte und bereit ist, auf die Expertise eines Fondsmanagements zu verzichten, kann auch einen Indexfonds wählen.
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