Einen eigenen Handelsansatz konstruieren
Wer dauerhaft an der Börse erfolgreich sein will, der kommt um ein tragfähiges Handelssystem nicht herum. Die Begrifflichkeit mag verwirrend erscheinen. Ein Handelssystem ist zunächst einmal nicht mehr als ein wohldefiniertes Regelwerk, dass fortwährend Signale zum Ein- und Ausstieg in bzw. aus dem Markt liefert. Die theoretischen Grundlagen eines solchen Systems können dabei sowohl technischer als auch fundamentaler Natur sein. Ein Einstieg in Aktien mit dem niedrigsten KGV ist genauso denkbar wie die Fokussierung auf Werte, die eine besonders stabile Trendstruktur aufweisen.
Das wesentliche an einem Handelssystem ist die klare Befolgung einer Strategie, die anhand bestimmter quantifizierbarer Faktoren verfolgt wird. Ein Handelsansatz sollte theoretisch fundiert, empirisch erfolgreich und praktisch umsetzbar sein. Im Klartext bedeutet dies, dass eine brauchbare Anzahl von Signalen geliefert wird, die mit einer relativ hohen Wahrscheinlichkeit zu einer profitablen Position führen. Wie hoch diese Wahrscheinlichkeit ist, hängt vom gewählten System ab. Die Trefferquote ist ein zentrales Element bei der (empirischen) Bewertung der Qualität eines Handelssystems. Je höher sie ist, desto häufiger endet eine eingegangene Position im Plus. Genauso wichtig ist jedoch der durchschnittliche Gewinn, der mit einem Handel realisiert wird. Auch eine niedrige Trefferquote kann zu einer respektablen Jahresperformance führen, wenn im Falle positiver Trades ein ausreichend hoher Gewinn gemacht wird. Um die empirische Qualität zuverlässig gewährleisten zu können, ist es allerdings bei Systemen mit niedriger Erfolgsquote unbedingt notwendig, dass eine ausreichend große Datenbasis vorhanden ist, da ansonsten der Zufall eine zu starke Rolle einnehmen könnte.
Für Anfänger sind in der Regel solche Systeme besser geeignet, die eine recht hohe Trefferquote aufweisen. So werden dann in der Praxis viele kleine Gewinne realisiert, was unter psychologischen Gesichtspunkten deutlich einfacher zu handhaben ist als eine Serie von Mistrades. Fortgeschrittene, die sich das Festhalten an einem System auch dann zutrauen, wenn zehn oder mehr Positionen am Stück mit Verlust geschlossen werden, können auch die anderen Handelsansätze ausprobieren.
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