Einsatz von Indikatoren will gelernt sein
Technische Indikatoren zur Einschätzung eines Trendstadiums sowie zur Prognose der künftigen Marktentwicklung erfreuen sich unter privaten Anlegern einer immer größeren Beliebtheit. Kaum ein technisch orientierter Anleger, der nicht versucht ist, aus den Trendfolgern, Oszillatoren und Momentumkurven etwas signifikantes herauszulesen. Der Einsatz von technischen Indikatoren ohne detaillierte Kenntnisse über deren Wirkungsweise jedoch ist nicht ganz ungefährlich und kann zu gravierenden Fehleinschätzungen führen.
Ein von vielen Neulingen immer wieder begangener Fehler liegt in der Annahme begründet, dass grundsätzlich mit jedem Indikator, der in die gleiche Richtung zeigt, die Aussagekraft der Prognose hinsichtlich der Kursentwicklung eines Marktes an Wert gewinnt. Diese Aussage ist zwar im Grundsatz nicht falsch, trifft jedoch nur dann zu, wenn nicht immer derselbe Indikator verwendet wird. So trivial diese Feststellung auch klingen mag, so wichtig ist sie auch. Viele Anleger verwenden drei Indikatoren derselben Gattung und leiten daraus eine Kursprognose ab. In der Regel sind sich verwandte Instrumente aber so ähnlich, dass bei einem Handelssignal des einen auch die anderen mehr oder weniger gleichzeitig in die entsprechende Richtung deuten. Anders gesagt: MACD und ADX allein reichen nicht aus, um eine Kaufempfehlung auszusprechen. Wer wissen will, wie ähnlich sich zwei Indikatoren sind, der wirft einen Blick auf deren Berechnungsformel. Insbesondere bei Trendfolgern sind hier oft sehr ähnliche Rechenansätze zu erkennen.
Eine brauchbare Prognose wird auf mehreren Ebenen bestätigt und stützt sich nicht nur auf Indikatoren einer einzigen Art, es sei denn, der ganze Handelsansatz ist auf dieser Basis konstruiert worden. Privatanleger tun gut daran, sich mit der Lektüre einschlägiger Standardwerke zur Technischen Analyse zu beschäftigen. Diese kann bei falscher Anwendung zu teuren Fehlentscheidungen führen.
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