Ertragsgrößen eines Unternehmens bestimmen den Wert
Der Wert eines börsennotierten Unternehmens und damit der Aktienkurs steht in engem Zusammen hang mit der ökonomischen Leistungsfähigkeit des Betriebes. Um diese transparent in quantitativer Form darzustellen, werden verschiedene Methoden benutzt, die aus einzelnen Bilanzpositionen wichtige und aussagekräftige Kennzahlen ableiten, die fundamental orientierte Anleger vor dem Erwerb eines Wertpapiers unbedingt zur Kenntnis nehmen sollten. Dabei steht nicht, wie vielleicht zu erwarten, der ausgewiesen Gewinn eines Unternehmens bzw. die diesbezüglichen Erwartungen im Vordergrund. Der Bilanzgewinn ist durch verschieden Maßnahmen zu leicht zu verfälschen. Insbesondere aus steuerlichen Gründen weisen Aktiengesellschaften nicht selten einen von der wirtschaftlichen Realität abweichenden Wert aus.
Um die Ertragskraft eines Unternehmens einschätzen zu können wird daher sehr oft der Cash Flow herangezogen. Dieser bereinigt des in der Bilanz ausgewiesenen Jahresertrag (bzw. den Verlust) um Abschreibungen und Rückstellungen. Diese beiden Größen unterliegen am häufigsten der Manipulation. Folglich ist der Cash Flow gleichbedeutend mit der Differenz der Einnahmen und Ausgaben eines bestimmten Betrachtungszeitraums. Eine solche Größe kann auf verschiedene Arten interpretiert werden. So kann der Cash Flow Aufschluss über die Möglichkeit von Investitionen aus eigenen Mitteln geben oder aber aufzeigen, welches Potenzial für Ausschüttungen an Aktionäre besteht. Auch die Gefahr einer Insolvenz des Unternehmens kann mit der Größe besser eingeschätzt werden. Ein negativer Cash Flow nämlich ist gleichbedeutend mit einer Verringerung der Substanz im Betrieb.
Eine andere wesentliche Größe bei der Bewertung von Unternehmen ist das EBITDA. Diese international sehr anerkannte Kennzahl stellt, vereinfacht ausgedrückt, die Summe aus dem Ergebnis der der laufenden Geschäfte sowie Nettozinszahlungen, Steuern und Abschreibungen dar. Das wesentliche Merkmal des EBITDA ist die Konzentration auf die Ergebnisse des operativen Geschäftes. Betriebsfremde Zahlungsströme werden nicht gemessen. So erhält der Anleger ein klares Bild von der mit dem Geschäftsmodell verbundenen Ertragskraft.
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