Tagesgeld im Ausland anlegen kann mitunter ein Renditevorteil sein
Man hört immer wieder von Tagesgeld Zinsen aus dem Ausland, die die Angebote in Deutschland zum Teil erheblich übertreffen. Da jeder nach maximaler Rendite für seine Geldanlage sucht, ist die Versuchung natürlich dementsprechend groß, auch mal Tagesgeld im Ausland anzulegen. Trotzdem stellt sich natürlich ziemlich schnell die Frage, wo der Haken bei der Sache ist, denn in der Regel haben Banken kein Geld zu verschenken und da ist es nur schwer verständlich, dass die Banken im Ausland bessere Zinskonditionen zur Verfügung stellen, als die einheimischen Anbieter von Tagesgeldkonten. Einen wirklichen Haken gibt es dabei jedoch nicht, denn die Höhe der Zinsen für Tagesgeld im Ausland legen die Anbieter selbst fest und sichern diese auch vertraglich zu. Es gibt jedoch einige Aspekte, auf die man genauer achten sollte, um bösen Überraschungen aus dem Weg zu gehen.
So ist es äußerst wichtig, sich vorher über die Höhe der zugesicherten Einlagensicherung für Tagesgeld im Ausland zu informieren. Da höhere Rendite meistens ja auch mit einem steigenden Risiko einher geht, könnte hierin der Grund für eine höhere Verzinsung liegen. In Europa braucht man sich in der Regel bei Anlagebeträgen bis zu 20.000 Euro jedoch keine Sorgen zu machen, da diese gesetzlich meistens zu großen Teilen abgesichert sind. Der Grund hierfür war eine EU-Richtlinie, die alle Mitgliedsstaaten zwar etwas unterschiedlich umgesetzt haben, aber die im Normalfall Spareinlagen im Insolvenzfall schützt. Ob es in dem Land der jeweiligen Bank jedoch auch eine Absicherung für höhere Beträge gibt, ist keineswegs sicher. In Deutschland wird dies durch den Einlagensicherungsfonds übernommen, der eine freiwillige Absicherung durch die meisten deutschen Anbieter darstellt. Natürlich ist auch immer der steuerliche Bereich eine interessante Frage, wenn es darum geht, Tagesgeld im Ausland anzulegen.
In diesem Punkt kommt es natürlich auch drauf an, in welchem Land man die Anlage tätigt, denn die meisten EU-Staaten übermitteln mittlerweile einfach die wichtigsten Kontodaten in das jeweilige Heimatland des Anlegers, so dass man die im Ausland gezahlten Steuern auf die heimische Einkommensteuer anrechnen kann. Einige Staaten wie beispielweise die Schweiz oder auch Österreich ziehen jedoch einfach eine anonyme Quellensteuer ab und überweisen diese an den heimischen Fiskus, so dass es an einem selbst liegt, die Einnahmen aus dem Ausland anzugeben, wozu man allerdings gesetzlich verpflichtet ist. Da diese Quellensteuer jedoch bald höher liegen wird als die Abgeltungssteuer, die für 2009 in Deutschland geplant ist, lohnt sich Tagesgeld im Ausland in steuerlicher Hinsicht höchstens noch dafür, seine Konten vor dem Zugriff deutscher Beamter zu retten.
Insgesamt betrachtet ist Tagesgeld im Ausland also vor allem aufgrund der höheren Rendite interessant und nicht mehr unbedingt aus steuerlichen Gesichtspunkten. Wer sich also frühzeitig über die entsprechende Einlagensicherung informiert, der kann ohne Probleme sein Tagesgeldkonto im Ausland eröffnen und sich an den hohen Zinsen erfreuen.
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